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Dienstag, 6. September 2016

Workshop mal anders

Ich gebe ja hin und wieder Workshops, um Interessierten Bondage-Techniken und den sicheren Umgang mit Seilen beizubringen. In Kürze ist mal wieder Workshop-Zeit – allerdings gebe ich diesmal keinen, sondern bin selbst Teilnehmer. Den Workshop leitet einer der international bekanntesten Rigger, dessen Stil ich sehr schätze. Dabei hoffe ich auf spannende Inspirationen und entspannte Fachsimpelei in kleinem Kreis, schließlich sollte man keine Gelegenheit auslassen, dazu zu lernen. Ich bin gespannt und werde berichten.

Donnerstag, 31. Dezember 2015

Böse Seile

Obwohl es nicht nur Seile sind – alle Bondagematerialien können ziemlich fies werden, wenn man es darauf anlegt. Und damit meine ich nicht, dass sich etwas fester zieht, wenn die Begünstigte unbotmäßig herumzappelt.

Will sagen: Auch wenn ich wilden Gerüchten zum Trotz vorwiegend kein Dom bin, neige ich hin und wieder doch dazu, so fest zu schnüren, dass es unbequem und anstrengend für die Betroffenen ist. Und dass, obwohl ich ja eigentlich vom durch Harmony Productions seit den 70ern postulierten Konzept der „Love Bondage“ komme, bei der die Fesselung durchaus fest und ausbruchssicher sein darf, jedoch eher langzeittauglich und bequem sein sollte.

Das hat unterschiedliche Gründe: Einerseits, dass ich für ein Foto eine bestimmte Wirkung, einen bestimmten Look erzeugen will – das bzw. die Modelle hat/haben das dann eben für die Kunst auszuhalten. Andererseits – und da wird es spannend – weil es um Kopfkino-Umsetzung geht, schauen, was machbar ist, es durchaus kickt, wenn z. B. die Seile so fest sitzen und die Position so stressig ist, dass die Begünstigte an ihre Grenzen kommt. Einen Schritt weiter: Da sie sich dann ja ohnehin schon nicht wehren kann, machen diverse zusätzliche Gemeinheiten ebenso Spaß wie sich die Dame in diesem Zustand schlicht zu nehmen.

Von Stil und Umsetzung her spannt sich da der Bogen von Jim Weathers über Lew Rubens bis hin zu den Sachen von Futile Struggles oder weiland PD für Insex und Hardtied. Manches davon ist schon sehr heftig, dennoch reizt es mich, sowohl beim Betrachten wie auch bei der aktiven Umsetzung („Macht sicher Spaß“, „Das kann ich auch, und ich habe da noch eine Idee …“, „Geil, aber jetzt mal live“ etc.). Gleichzeitig habe ich dann aber Bedenken, meinem Gegenüber da zu viel zuzumuten, weil ich weiß, wie sportlich schon ein wenig Seil werden kann, ohne mal eben ein paar hundert Meter anzubauen. Selbst wenn ich den bösen Narren mal von der Leine lasse. Und dabei liebe ich es doch, Begünstigte zappeln zu sehen.

Mittwoch, 8. April 2015

Seil-Doku: Bondage als Kunstform

Filmemacher Eric Minh Swenson hat zusammen mit Dave Naz schon vor einiger Zeit das Projekt Rope, the Film gestartet. Der Dokumentarfilm befasst sich mit der Ästhetik von Seilbondage als Kunstform und gleichermaßen als Befreiung von sexuellen Konventionen. Der Film folgt Rigger, BDSM-Lehrer und -Performer Damon Pierce; hier ein paar Ausschnitte:

Rope : The Film By EMS : Featuring Shae Snow : Scene 1

Rope : The Film By EMS : Featuring Dakota Charms : Scene 2

Rope : The Film By EMS : Featuring Vivian Vidette : Scene 13

Rope : The Film By EMS : Featuring Samantha Rone : Scene 14

Rope : The Film By EMS : Featuring Keisha Grey : Scene 15

Keisha Grey X Naz X EMS #54

Ist jedenfalls vorgemerkt.

Montag, 12. Januar 2015

Seile auf dem Vormarsch

Bondage mit Seilen ist in den vergangenen Jahren immer stärker in den Vordergrund gerückt und hat dabei längst die BDSM-Sphäre verlassen. Die scheinbare Allgegenwart von Bondagern lässt in der BDSM-Szene inzwischen sogar schon Stimmen laut werden, dass vor allem auf Partys zu viel gefesselt und zu wenig in andere Richtungen gespielt würde. Aber warum sind Seilbondage und Shibari auf einmal so beliebt?

Ich bin ja etwas befangen, weil ich schon ein paar Jahrzehnte mit Seilen spiele und auch heute noch immer wieder meine vor langem gemachte Beobachtung bestätigt sehe: BDSMer können nicht fesseln – will sagen: Für viele in der Szene ist Fesseln nur ein Mittel zum Zweck, das soll nicht zu viel Zeit und Mühe kosten, also greift man erst mal zu Ledermanschetten und Karabinerhaken.

Die europäische Tradition ist nicht so lange dokumentiert wie die japanische, wo Kinbaku – also das, was hier und heute gemeinhin als Shibari bezeichnet wird – sich bereits vor ein paar Jahrhunderten aus dem Hojo-Jitsu entwickelt hat. Aber ein Verbreitungsvektor läuft mit ziemlicher Sicherheit von Japan über dort stationierte US-Truppen in die USA und von dort in Richtung Europa.

Andere Einflüsse sind Künstler aus dem ersten Drittel bzw. der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie John Willie oder Carlo, die real, in Fotos und in Zeichnungen Seilbondage als erotisches Thema besetzt haben. Die wurden ebenso wie die Fotos von Paula und Irving Klaw erst mal lange nur unter dem Ladentisch verbreitet – die Szene war zu dieser Zeit recht klandestin organisiert.

Dann kamen nacheinander die sexuelle Revolution, Pop Art und die Folgen, und die Wiederentdeckung und Neuaneignung z. B. von Bettie Page in den 80ern, durch die Bondage plötzlich zum Thema wurde. Daneben wurde Bondage in asiatischer und westlicher Ausprägung auch selbst zum Kunstgegenstand – stellvertretend sei hier Araki genannt – und langsam auch schon zur Performance-Kunst. Shibari-Shows, wie sie seit den 60ern des 20. Jahrhunderts in Japan gängig waren, fanden auf einmal auch hier statt, etwa als Teil größerer Partys. Die Szene kam ein wenig aus der Schmuddelecke, und der Austausch wurde etwas offener und breiter. Man kann über Matthias Grimme ja einiges sagen, aber er war einer der Leute, die Bondage und vor allem Bondage im japanischen Stil im deutschsprachigen Raum bekannt gemacht haben.

Und dann kam das WWW: Plötzlich haben viele Menschen entdeckt, dass sie nicht allein mit ihren Vorlieben waren, und haben gleichermaßen auf den Erfahrungsschatz der früheren Jahrzehnte zurückgegriffen wie auf Erlebnisse und Fähigkeiten der Leute, denen sie online begegnet sind. Und dann konnte man auf einmal problemlos Bilder und mit wachsender Bandbreite auch Videos austauschen, wo man früher irgendwelche ausländischen Magazine am Zoll vorbeibringen musste.

Seilbondage hat dabei meiner Ansicht nach aus mehreren Gründen einen Schub gekriegt: Sie hat – speziell on der Shibari-Variante – einen erheblichen Schauwert. Sie sieht im Normalfall fertig gut aus, und ein kompetenter Rigger macht aus dem Weg von der ersten Schlinge zur fertigen Suspension eine spannende Geschichte. Außerdem wirkt selbst eine heftige Seilbondage optisch meist harmloser als das BDSM-typische Gegenstück mit Ketten, Lederriemen oder noch aufwendigeren Utensilien: Die Hemmschwelle zum Ausprobieren ist also niedriger – die technische Herausforderung ist eine andere Baustelle. Und schließlich sind die Basiszutaten günstiger und leichter zu beschaffen als die Hardcore-Ausstattung in Leder, Latex und Metall, was den Einstieg erleichtert.

In den vergangenen paar Jahren ist Seilbondage mit dadurch zum Trend geworden, dass es langsam genug erfahrene Rigger auch hier gibt, die zum einen ihre Fähigkeiten öffentlich demonstrieren und zum anderen ihre Kenntnisse in Kursen weitergeben. Aber schon vor 20 oder 25 Jahren war Seilbondage in Europa durchaus bekannt und genutzt.

Ein großer Schub kam etwa ab 2005, als Seilbondage auch im Mainstream aufgetaucht ist und es bei RTL2 ebenso wie auf Arte auf Sendeplätze geschafft hat; da hatten es auf einmal mehr Leute auf dem Radar. Und eine optisch ansprechende Verschnürung ist nun einmal etwas anderes als halbscharig irgendwie um eine Sub herumgeknödelte Wäscheleine. So etwas hat dann auch BDSMer angesprochen, denen die bis dahin gebotenen Bondagevarianten zu labberig, zu unästhetisch etc. waren. Viele alte und über Jahrzehnte kursierende und auch heute noch im Netz auffindbare Bilder sehen ja aus, als ob das Modell sich anstrengen muss, dass die Seile nicht von selbst herunterfallen. Hinzu kommt, dass eine ganze Reihe Rigger um diese Zeit international bekannt wurden; die Boundcon ist als europäische Nachahmung entsprechender US-Veranstaltungen ebenfalls in diesen Jahren gestartet.

Dienstag, 23. Dezember 2014

Erfreuliche Verwicklungen unter Freunden

Übung macht den Meister und die Meisterin – auch mit der Bullwhip.

Begünstigte, mit eigenem Seil in Karada und mehr verpackt

Paare unter sich: Bondage bleibt spannend.

Sportlicher Zugriff – die Dame hat gerade keine Hand zur Gegenwehr frei.

Nicht ganz einfach: Balance mit Seil-Handicap

Doppelt umarmt von Seil und Partner.

Kleidsame Ketten: Handschellen um Hand- und Fußgelenke. BTW: Schicke Schuhe.

Cross Cuffs: Schlicht, dekorativ und wirkungsvoll.

Mitten im Advent war es mal wieder Zeit für ein Treffen – von der Boundcon und dem einen oder anderen Stammtisch abgesehen nach März und Juli heuer bereits das dritte aus diesem Kreis. Wieder in anderer Besetzung, aber mit genug der üblichen Verdächtigen, dass es etwas von Familientreffen hatte, zumal einer der Ausrichter gleich noch seinen Geburtstag mitfeierte. Diejenigen, die zum ersten Mal dabei waren, fanden sich ebenfalls schnell aufgenommen. Neu war auch der Ort des Zusammentreffens; allerdings erwies sich die Location als so gut geeignet, dass wir sie sicher nicht zum letzten Mal genutzt haben.

In Sachen Essen, Trinken und entspannte Gespräche folgte dieses Treffen dem bewährten Muster – unterhaltsam und sehr harmonisch mit der Gelegenheit, mehrere Laster zu kombinieren und z. B. neue interessante Whiskys zu verkosten. Anders als an einigen anderen Austragungsorten hatten wir diesmal ausreichend Platz und so viele Räume, dass sogar einige in Reserve bleiben konnten. Ich hatte aufgrund einiger Anfragen vorab etliche Seile und andere Requisiten eingepackt und dazu die etwas umfangreichere Fotoausrüstung.

Ich konnte mein Fotostudio ungestört in einem Saal aufbauen und so über das Wochenende einige Bilderwünsche erfüllen. Eine Begünstigte, die ihre erste Begegnung mit den Seilen vor kurzem bei einem Besuch bei mir hatte, meldete sich als erste für ein paar Bilder und erbat sich nach einigen zunehmend strafferen Verschnürungen eine Runde in Ketten. Solche Wünsche kann ich natürlich schlecht abschlagen, und so durfte die Dame ihren Küchendienst mit einem leichten Handicap in Form einer Kombination aus Hand- und Fußschellen absolvieren. Kochen in Ketten war diesmal ohnehin ein Thema: Bereits am Samstagmorgen erledigten zwei der Damen die Frühstücksvorbereitungen mit etwas weniger Bewegungsfreiheit als üblich.

Eine weitere Teilnehmerin des Tee- und Tüdel-Treffs ließ für neue Fotos ihrer dominanten Seite ihren Lauf und trug so zu einigen spannenden Bildern mit einer weiteren Novizin bei. Die hatte ich dann auch solo vor der Kamera, denn sie brauchte noch ein paar Bilder als Weihnachtsgeschenk.

Fröhlich ging es zu, als sich ein paar Paare vor die Kamera trauten. Jene Begünstigte, die ich im März fliegen gelassen hatte, wollte diesmal unbedingt Bilder mit ihrem Mann – und nach zaghaftem Anlauf stieg der auch voll ein. Das Ergebnis waren einige Bilder, auf denen es sichtbar knistert – und einige herrlich alberne Weihnachtsbilder mit Bondage, Klemme und Nikolausmütze. Auch das andere Paar vergaß recht schnell die ungewohnte Situation und entspannte sich nach anfangs etwas steifem Posieren sehr schnell. Resultat waren einige schöne Momentaufnahmen der zwischen den beiden herrschenden Dynamik. Einziges Problem der ausgedehnten Fotosessions: Trotz zugezogener Vorhänge waren die Blitze nach Einbruch der Dunkelheit auch von außen sichtbar und veranlassten manchen Autofahrer auf der Durchgangsstraße vor dem Haus zu erschrockener Temporeduzierung.

Quasi als Fortsetzung des weihnachtlichen Päckchenpackens erfüllte die Herzdame Wünsche und wickelte die eine oder andere Folienmumie. Wie schon in einigen anderen Fällen zuvor waren die Begünstigten auch dieses Mal überrascht, wie angenehm und kuschelig sich die von außen so bedrohlich-dramatische Palettenfolie anfühlte, wenn man erst einmal darin steckte.

Dieses Mal habe ich keinen Bondage-Workshop abgehalten. Die interne Weiterbildung kam dennoch nicht zu kurz. Der Ausrichter des Treffens demonstrierte seine Fertigkeiten gleichermaßen im Umgang mit Bullwhip, Gerte und anderen Schlaggeräten und bei der effizienten Maultaschen-Produktion. Und die griffbereiten Werkzeuge regten den einen oder die andere zu Zielübungen auf arglose Wasserflaschen an. Insgesamt: Schöner Jahresausklang, Fortsetzung im nächsten Jahr.

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Shibari-Fashion

Mal wieder Bondage in der Modefotografie: Für das Bambi Magazine #18 hat Nicolas Guérin Sheri Chiu in einer Fotoserie mit Fred Zara wohlverschnürt im Shibari-Stil abgelichtet. Die Bilder sind auch im Online-Magazin Gloutir (ex Touchpuppet) zu sehen. Wer bei Bambi blättert, stößt auf das eine oder andere Bild mit Seilen.

Dienstag, 24. Juni 2014

Bondage-Picknick

Wer am Wochenende nichts Besseres vorhat und das schöne Wetter nutzen will, kann für den Sonntag einen kleinen Ausflug mit Freunden, Seilen und einem Picknickkorb organisieren. Anlass ist das „Bondage Picnic around the World 2014“ am 29. Juni. Ihren Anfang nahm diese Veranstaltung 2009 in Barcelona. Schon damals als jährlich wiederkehrendes Event geplant, blieb das Picknick zunächst einmalig. Doch 2012 und 2013 gab es Neuauflagen, und dieses Jahr beteiligen sich Gruppen aus mehr als 50 Ländern daran. Häufig haben dabei Stammtische in ihren Städten die Organisation übernommen.

Ziel des Ganzen sind Spiel und Spaß für alle Beteiligten, und das eben nicht im finsteren Keller, sondern in der Sonne und an der frischen Luft. Da manches lokale Picknick nicht im Privatgarten, sondern im öffentlichen Raum stattfindet, gelten gewisse Höflichkeitsregeln, etwa, Begünstigte nur im bekleideten Zustand zu verschnüren. Schließlich soll man ja keine Vanillas und anderen Zivilisten erschrecken.

Hier ein Werbespot von Shibari-Freunden aus Mexiko:

Und hier eine Demonstration, was ablaufen könnte:

Viel Vergnügen!

Donnerstag, 29. Mai 2014

Boundcon 2014: Familiärer Ausflug

Zwangsjacke für BDSMer mit folkloristischen Anwandlungen, zum Spielen auf dem Jodlerbalkon – oder als besondere Demütigung für Träger?

Buntes Hanfseil – es gab noch mehr Farben zur Auswahl

Kleine Stärkung zwischendurch mit Schokolade aus dem Norden

Im Vorbeigehen erwischt, deshalb etwas unscharf: Rosa Halsband mit Strass

Hiatts-Handschellen mit lila Einbrennlackierung

Ein paar neue Spielzeuge habe ich mir dann doch zugelegt.

Vergangenes Wochenende stand wieder einmal die Boundcon an, und wie schon im vergangenen Jahr war die Messe abermals vor allem Sause mit Freunden und Bekannten. Zu den üblichen Verdächtigen hatten sich einige Neulinge gesellt, und wir sind gemeinsam über die Messe gebummelt. Durch unterschiedliche Vorlieben und Erfahrungen entspannen sich dabei interessante Diskussionen zu Auswahl und Einsatz mancher Spielzeuge – teils gleich begleitet von Demonstrationen und praktischer Erprobung. Ich habe ein wenig Seilberatung für Einsteiger betrieben und festgestellt, dass ich mit heftigeren Schlagwerkzeugen ebenso herzlich wenig anfangen kann wie mit Nadeln und Piercings.

Auffällig war in diesem Jahr, dass der Spruch „BDSM ist bunt“ sich langsam auch bei Herstellern durchsetzt – jedenfalls was die Fesselutensilien angeht. An den Ständen gab es nicht nur wie früher schon Seile in allen Farben und Handschellen mit Beschichtungen und Lackierungen zwischen pink und lila, sondern auch jede Menge anderes Spielzeug wahlweise in bunt oder ganz bunt. Eine Zwangsjacke in weiß-blauem Rautenmuster war bei weitem nicht das seltsamste Angebot.

Bei den Bühnenshows hat mir Boris Mosafir (Videos) sehr gefallen. Mosafir hat mit fliegendem Wechsel zwischen Shibari-Positionen nicht nur als Rigger beeindruckt. Seine Performance war auch im Zusammenspiel mit seinem Modell intensiv und wirkte sehr authentisch.

Und natürlich habe ich doch auch wieder einige fesselnde Kleinigkeiten mitgenommen, unter anderem bei Harry Tasker und Baumwollseil. Nichts, was ich angesichts des vorhandenen Bestandes unbedingt benötigt hätte, doch die Angebote waren zu verlockend, und Einsatzmöglichkeiten für die neuen Knebelvarianten, Handfesseln, Halsreif und Klammern finden sich mit Sicherheit.

Vom Messestress haben wir uns abends im KVR bei Steaks und interessanten Desserts erholt. Wie bei der Premiere letztes Jahr war die bunt gemischte Runde wieder der passende Ausklang eines so langen wie unterhaltsamen Tages.

Mittwoch, 19. März 2014

Einfach mal abhängen

Die erste Suspension verlief zum Wohlgefallen der Begünstigten

Es war wieder einmal Zeit für ein Treffen, dieses Mal an einem bereits bekanntem Ort. Die Gruppe war eine schon bei früheren Gelegenheiten bewährte Mischung aus bekannten Gesichtern und neugierigen Neuankömmlingen, und so traten schlechtes Wetter und jugendherbergsmäßige Unterbringung zurück zugunsten von viel Spaß. Der Kuchenrekord des ersten Treffens aus dieser Runde wurde diesmal nicht gebrochen, doch selbst der berühmt-berüchtigte Kuchendom musste nicht darben.

Dieses Treffen war durch Zusammenstellung und Neigung recht gesprächslastig, und so habe ich diesmal für meine Verhältnisse sehr wenige Bilder gemacht. Immerhin habe ich zwei dürftig bekleidete Damen aneinander geschnürt und für Fotos zappeln lassen, einer Begünstigten zum Erstflug an den Balken im Flur verholfen und einen Bondage-Workshop gehalten. Während sich die Teilnehmer mit den Seilen austobten, konnte ich dank williger und flexibler Freiwilliger auch einige heftigere Shibari-Variationen demonstrieren.

Wie immer bei solchen Treffen: Viel zu schnell vorbei. Dafür habe ich als kleines Dankeschön in anderem Zusammenhang eine fränkische Domina mit nach Hause bekommen, die ich demnächst köpfen werde.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Neues Bett, neue Bilder

Ausbruchssicherer Hogtie - der Sitzsack macht es bequemer, aber auch noch unbeweglicher

Inspirierende Lektüre

Mumie da capo - diesmal mit Duct Tape

Planschen unter erschwerten Bedingungen

Eine liebe Freundin und begeisterte Begünstigte hatte nicht nur Zeit, sondern auch neue Requisiten und ein neues Schlaf- und Spielmöbel angeschafft – das alles musste natürlich ausgetestet werden. Da die Dame sowohl sportlich als auch seiltechnisch vielseitig interessiert und selbst um Ideen nicht verlegen ist, wurde es ein spannender Wochenendausflug.

Dabei zeigte sich, dass ein Sitzsack unter einschlägigen Aspekten ebenso praktisch sein kann wie ein Bett mit vielen Ankerpunkten. Der Rest der Wohnung blieb nicht ungenutzt: Auf dem Programm standen unter anderem im Schlafzimmer eine Komplettmumie als Neuauflage des letzten Versuchs, diesmal farblich abgestimmt in Silber statt in Schwarz. Das schwarze PVC-Tape kam dafür im Bad zum Einsatz, Ketten gab es für den Küchendienst (Fotograf und Modell müssen ja bei Kräften bleiben), und im Wohnzimmer musste dann ein unartiges Schulmädchen eine Auszeit auf einem Stuhl nehmen.

Die Bilder hier sind natürlich nur ein Auszug der umfänglichen Ausbeute, aus Zeitgründen ebenso wie wegen des Datenschutzes.

Dienstag, 29. Oktober 2013

Möbel, Seile und mehr

Anregende und bespielbare Möbel hatte ich in diesem Blog immer wieder einmal als Thema, wenn auch eher unter Praxis-Aspekten. Doch bei geeigneter Ausführung sind derartige Einrichtungsgegenstände gut geeignet, das Kopfkino auf Touren zu bringen.

Via Dangerous Minds bin ich auf ein schönes Beispiel dafür gestoßen, dass eindeutige Dekorationsideen ebenso wie Bondage-Bilder keine Erscheinung der neueren Zeit sind: Eine Auswahl an Möbeln und Bildern aus dem erotischen Kabinett Katharinas der Großen. Angemerkt sei, dass Möbel gar nicht so offensichtlich gestaltet sein müssen, um die Fantasie anzuregen. Der Pralinenstuhl beweist, dass der passende Hintergrund ausreicht.

Im Übrigen gibt es auf Sang Bleu einiges Interessante zu entdecken, von Jacques-André Boiffards Fetisch-Fotografien aus den 1930er Jahren bis zu Interviews mit Shibari-/Kinbaku-Künstlern wie Hebari oder Riccardo Wildties.

Montag, 23. September 2013

Hisst die Damen!

Flugstunde in der Küche: spontane Suspension-Bondage

Lady mit Insignien

Gut, der Titel ist dem letzten Eintrag geschuldet, aber durchaus passend, wie das erste Bild beweist. Anlass war vor ein paar Wochen (man kommt ja zu nix …) das bereits dritte Treffen in diesem Jahr, und wie die ersten beiden aus dem selben Umfeld war es so entspannt wie unterhaltsam.

Der Treffpunkt lag diesmal eher südlich und gefühlt hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen – vor allem bei der nächtlichen Anreise hätte ich ohne Navigationsgerät nur schwer hingefunden. Die letzten Kilometer führten auf Straßen dritter Ordnung durch finstren Tann bis zu einer Hochebene mit einer Ansammlung von Häusern. Fuchs und Hase konnte ich dort vermutlich nur deshalb nicht beim gegenseitigen Gutenachtwunsch beobachten, weil es dafür schon viel zu spät war. Bei Tageslicht präsentierte sich das Gelände sehr idyllisch, wenn auch mit dem einen oder anderen Handicap: Handy-Besitzer irrten des Öfteren mit hoch erhobenen Geräten über die Wiesen und tauschten konspirativ Hinweise aus, wo der beste Empfang herrschte (Tipp: Unter dem Zwetschgenbaum). Und am ersten Abend stand plötzlich eine arglose Nachbarin in der Küche, um sich ein paar Teller zu leihen, während nebenan schon die Instrumente zu Demonstrationszwecken ausgepackt wurden.

Weniger idyllisch war anfangs die Geräuschkulisse, weil im Gebäude nebenan eine Jungbläser-Gruppe, nun ja, übte. Bei den ersten Tönen, die ich hörte, suchte ich den Horizont nach Feuerwehr und Rettungswagen ab, später fühlte ich mich an Autokorsos nach Fußballspielen oder bei Hochzeiten erinnert. Die in unserer Runde diskutierten Methoden zur Abhilfe eskalierten ob der disharmonischen Beschallung schnell. Der genüsslich ausgemalte Besuch des Paradedoms mit Bullwhip entfiel dann aber doch zugunsten eines einfachen Machtworts – das interessanterweise das ganze Wochenende ausreichte.

Kuchen, Kochen, Essen und Trinken hatten natürlich wieder einen hohen Stellenwert. Zwischen den Mahlzeiten fand sich dennoch Gelegenheit genug für die theoretische und praktische Beschäftigung mit dem anderen Lieblingsthema. Der Workshop zu Schlagwerkzeugen und deren Einsatzmöglichkeiten hinterließ bei den Teilnehmern viele neue Eindrücke, bei manchen mehr oder minder Freiwilligen auch buchstäblich. Wie schon bei den vorhergehenden Treffen mischten sich alte Hasen und Einsteiger, liebe Freunde und Bekannte und neue Gesichter. Die Mischung erwies sich als produktiv für alle, sei es beim Erfahrungsaustausch, sei es für die Praxis. Leider war auch das Damoklesschwert des Outings besonders im beruflichen Umfeld eines der Themen, das manche Anwesenden bewegte.

Ich war gut beschäftigt, diverse Fotowünsche zu erfüllen, wobei sich die neuesten Spielzeuge als Requisiten bewährten. Dazwischen konnte ich einer Interessentin anregende Tipps für Verwicklungen mit ihrem Freund geben, eine andere Dame zwecks Begleichen einer Schuld an einem der in der Wand des historischen Gebäudes befestigten Ringe verankern und einer weiteren Begünstigten die ersten Erfahrungen in Ketten und Seilen vermitteln. Die schwebende Jungfer in der Küche schließlich ergab sich aus Neigung und Gelegenheit: Wenn die Ankerpunkte schon da sind, sollte man sie nutzen, und einer enthusiastischen Freiwilligen verhelfe ich liebend gerne zur Flugstunde.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Kleidsame Seile

Von Bondage und BDSM inspirierte Modeschöpfer hatte ich hier bereits das eine oder andere Mal besprochen. Vor kurzem bin ich auf Eilish Macintosh gestoßen, die sich für ihre Herbst- und Winter-Kollektion 2013 von Shibari und den Bildern von Nobuyoshi Araki beeinflussen lassen hat. Mehr Details und viele Bilder in einem Interview sowie hier, hier, hier und hier.

Außerdem aufgefallen ist mir Sabina Kelley als klassische Damsel in Distress in Retro-Seilbondage. Schön.

Montag, 27. Mai 2013

Boundcon 2013 – voll im Einsatz

Blechschrott und schlechte Prosa – da findet zusammen, was zusammen gehört

Langzeit-Begünstigte und Werbeträgerin

Sieht von vorne harmloser aus als es war – Reverse Prayer mit Zusatzseilen

Auch Metall-Fans wurden bedient

Dekorative Neuzugänge: Kreuzfesseln in zwei Größen

Der Handtuchtag war dieses Jahr einmal etwas anders, denn er fiel auf das Boundcon-Wochenende. Das Handtuch wäre diesmal im Gegensatz zum Vorjahr vor allem als Schutz gegen Kälte und Nässe zum Einsatz gekommen. Vorteil des nasskalten Wetters war, dass diesmal in der Messehalle erträgliche Temperaturen herrschten. Wer zum Luftschnappen oder Rauchen nach draußen wollte, musste allerdings gerade bei knappem Outfit eine gewisse Leidensfähigkeit mitbringen. Drinnen war manches anders, die Hallenbelegung war neu sortiert, und manchen Aussteller habe ich vermisst.

Unterhaltsam war es dennoch, auch wenn ich für einige Vorführungen weniger Zeit als in den vergangenen Jahren hatte. Der Grund dafür war zum einen, dass sich diesmal eine größere Gruppe Freunde und Bekannter – überwiegend aus einem Forum – zusammengefunden hatte, um die Messe gemeinsam unsicher zu machen. Zum anderen war ich selbst stärker gefordert, weil ich im Verlauf des Tages eine Handvoll Damen verschnüren und ablichten durfte. Eine der Begünstigten ließ sich dabei fest à la Shibari verpacken, um anschließend zusammen mit ihrem Mann für mehrere Stunden zum Messebummel zu entschwinden, nachdem sie zunächst gleich als Werbeträgerin mit Flyern bestückt worden war. In der Zwischenzeit habe ich nebenbei einige Begleiterinnen und Begleiter beim Einkauf beraten, bei Anproben von Armreifen bis Zwangsjacke assistiert und die Ergebnisse dokumentiert.

Selbst konnte ich ebenfalls nicht widerstehen und habe mir bei Harry Tasker, Cuffsland und Baumwollseil neben Ersatz für Verschleißteile und einem neuen Knebel auch die schon länger beäugten Kreuzfesseln bzw. Orbital Cuffs zugelegt – gleich in doppelter Ausfertigung, da eines der Teile ein Sonderangebot war. Ähnlich wie andere Eisenwaren in meinen Beständen sind die neuen Armreifen sehr dekorativ, ohne an Praxistauglichkeit einzubüßen. Durch die zwei Größen bin ich auf unterschiedliche Begünstigte eingestellt, und die ersten Versuche an Freiwilligen vor Ort bewiesen, dass Tragekomfort und Restriktivität sich nicht ausschließen müssen.

Wie im vergangenen Jahr war auch heuer wieder im Messeumfeld eher Deplatziertes im Angebot. Nicht nur am von einer Begleiterin passend betitelten „Fremdschämstand“ gab es aufgehübschten Murks. Dank des Erfolgs von „50 Shades of Grey“ war natürlich die Palette der mal gruseligen, mal nur überteuerten (Extra Perversenzuschlag für angefixte Frischlinge, das ist mal eine Idee …) Merchandising-Produkte öfter zu finden. Auch jenseits des Bestseller-Melkens gab es Anlass zum Lästern. So mag es ja vielleicht wirklich sein, dass ein Aufpumpen der Oberweite auf Basketball-Dimensionen die Verdienstchancen für Bondage- und Fetisch-Modelle erhöht. Dann sollten aber die Spuren der Schönheitsoperation nicht so ausgeprägt sein, dass die Brüste vom Narbenbild her ebenfalls an das Vergleichsobjekt erinnern. Aber was weiß ich schon, ich neige ja zu natürlichen Formen bei Begünstigten. Bin ich nun ein devianter Perverser?

Unabhängig vom hohen Quotienten der üblichen Verdächtigen schien nicht allein mir die diesjährige Boundcon entspannter und familiärer als manche vorhergehende Ausgabe. Auch die Fraktion der schlecht gekleideten und frisierten Herren mit bleichem Teint und stierem Blick – auf der Boundcon nach Auskunft diverser Bekannter ohnehin grundsätzlich weniger stark als auf anderen Erotikmessen – war diesmal vernachlässigbar.

Familiär ging es im Anschluss an die Messe weiter: Statt auf eine der einschlägigen Partys zu gehen, traf ich mich lieber im kleinen Kreis zum Abendessen beim Italiener. Das wegen das Champions-League-Finales wie ausgestorben daliegende München gab dem Ganzen einen etwas eigenartigen Touch, der Stimmung tat es keinen Abbruch. Mich würde interessieren, was Wirt und Ober von der mehrsprachig parlierenden Truppe mit den seltsamen Themen hielten – immerhin waren wir die einzigen Gäste im Lokal und entsprechend auffällig.

Donnerstag, 14. März 2013

Baumeln am Baum

Roter Baum im Zauberwald – Bild: Garth Knight

Suspensions sind ein elementarer Bestandteil gerade der japanischen Bondage, und beim Outdoor-Shibari dient auch gerne ein Baum als Anker für das freischwingende Modell. Man kann sich allerdings den Weg vor die Tür ebenso sparen wie die Suche nach einem passenden Baum: Über einen Ausstellungshinweis bin ich auf Garth Knight gestoßen. Für seine aktuelle Serie Enchanted Forest hat der Künstler aus Sydney die Bäume gleich selbst aus Seil geknüpft und ein oder mehrere Begünstige in das Netzwerk eingewoben.

Die Bilder sind zumindest für mich als Rigger und Fotografen gleichermaßen inspirierend und bei aller Heftigkeit zugleich für Non-BDSMer ästhetisch ansprechend. Auch der Hintergrund Knights und seiner Arbeit macht neugierig: Ingenieur, Fotograf, Installationskünstler, Bondager, der traditionelles Kinbaku mit Zen-Konzepten und heidnischer Mythologie, Penjing (Chinesisches Bonsai, Gartenarchitektur en miniature) und Fraktaltheorie mischt und die Harmonie des Chaos ebenso thematisiert wie den meditativen Aspekt von Bondage.

Montag, 4. März 2013

Wohlgeratenes Wochenende

Rigger im Dauereinsatz und lohnende Bilder

Wieder da, das Treffen war ganz wie erwartet fröhlich, ergiebig, anstrengend und zu kurz. Kann bei einer lustigen Truppe abseitig Interessierter, die in einem inspirierend altem Gemäuer zusammenkommt, auch kaum anders sein. Zwischen den Workshops habe ich mich mit vielen Leuten unterhalten und gefühlt noch mehr verschnürt. Den Anfang des Studiomarathons machte eine Dame, die ich bereits vor der Kamera hatte, und die nun ihren Babybauch mit Seilen verziert abgelichtet haben wollte. Danach ging es munter weiter in wechselnder Besetzung mit Einzel- und Gruppenfotos, von Rockabilly Girls in Bondage über Subs als Chain Gang hinter einer toughen Lady bis hin zum nur halb inszenierten Edge Play.

Die eine oder andere Premiere war ebenfalls dabei. So fanden einige meiner Metallspielsachen begeisterte Trägerinnen auch jenseits des Fotoshootings, und eine Novizin schloss ihre erste und im Nachhinein gar nicht schreckliche Bekanntschaft mit Seilen. Außerdem hatte ich Gelegenheit, die frei stehenden Stützbalken im Gemeinschaftsraum angemessen zu nutzen und konnte drei Damen farblich und seiltechnisch aufeinander abgestimmt nebeneinander an den Pfosten drapieren. Schauwerte gab es auch dank der anderen Workshops des Wochenendes: Zwei tänzerisch bewanderte Damen hatten ad hoc eine Bondage-Choreographie entwickelt und führten sie als Höhepunkt des Samstagabends auf.

Neben einschlägigen Vergnügungen war das Treffen wie schon öfter mal wieder eine Variante des Koch- und Knotenstudios – oder diesmal eher Backstudios: Aufgrund der bekannten Vorlieben eines Mitwirkenden hatten viele vorab den Herd angeheizt, und so hatten wir allein am am ersten Tag 15 überwiegend gehaltvolle Kuchen und Torten zum Probieren. Für zwei Dutzend Leute durchaus eine Herausforderung, auch wenn der Auslöser des Backwahns sein Bestes tat, sich im Alleingang durchs Kuchenbuffet zu fräsen. Ähnlich umfangreich gestaltete sich der Rest des kulinarischen Teils. Der mit der Bevorratung betraute Teilnehmer war beim Abschätzen des Bedarfs auf Nummer sicher gegangen, und so hatten wir zunächst Mühe, die Einkäufe überhaupt in der Küche zu verstauen. Hungrig geblieben ist jedenfalls niemand. Es stellte sich beim vegetarischen Curry allenfalls die Frage, wie scharf es BDSMer denn wirklich haben wollen – jedenfalls beim Essen.

Einziger Kritikpunkt, auch wenn die Nächte zwischen Tafeln, Trinken und Reden ohnehin eher kurz waren: Extraweiche Matratzen in Jugendherbergsqualität sind meinem Rücken nicht unbedingt zuträglich, besonders, wenn ich als Abwechslung zum Alltag ganztägig Kamera, Licht und Begünstigte durch die Gegend wuchte und deshalb Muskeln und Gelenke des Abends protestieren. Ich gehe jetzt definitiv ins Fitnessstudio, um an meiner Kondition zu arbeiten.

Mittwoch, 27. Februar 2013

Zurück zu den Wurzeln

In ein paar Tagen breche ich wieder einmal zu einem Workshop an der Schnittstelle von Knoten und Licht auf. Der Veranstaltungsort ist ausgerechnet jener, an dem ich mich vor Jahren mit meiner damaligen Partnerin erstmals außerhalb des Internets unter Gleichgesinnte gewagt habe. Damals war es für viele der Anwesenden das erste reale Treffen mit anderen, die genauso ticken – und manchen von ihnen begegne ich nicht nur im Netz, sondern auch offline immer wieder einmal.

Im Jahr darauf hielt ich bei der Fortsetzung dieses Treffens meinen ersten Bondage-Workshop mit zwei Dutzend Teilnehmern. Da hatte ich auch schon das ambulante Fotostudio aufgerüstet, um einschlägige Bilder mit ein wenig mehr Variationen hinsichtlich Ausleuchtung und Perspektiven machen zu können.

Beides kommt nun kommendes Wochenende zusammen, in bekanntem Umfeld, doch mit komplett anderer Besetzung. Und anders als bei jenem anfangs allseits zaghaft-verkrampftem Auftakt habe ich heute keine Befürchtungen mehr, welchen seltsamen Leuten man begegnen wird und was alles so passieren kann. Einen Teil der Teilnehmer kenne ich schon real, den Rest werde ich kennenlernen. Ich freue mich auf ein entspanntes Treffen mit Fachsimpelei und Blödeln, Vorführen und Abgucken von Tricks, Essen und Trinken und Gesprächen mit interessanten Menschen. Wird lustig.

Montag, 7. Januar 2013

Besserer Start gegen alle Widrigkeiten

Flechtwerk über neuem Korsett an williger Begünstigter

Der Hogtie setzt auch die neuen High Heels ins rechte Licht

Immer noch nicht ganz gesund, aber wenigstens wieder handlungsfähig – und mit ein paar neuen Bildern im Gepäck. Trotz der aktuellen Probleme und angeschlagener Kondition hatte ich ein vorab abgestimmtes Foto-Shooting nicht ausfallen lassen wollen, weil die ursprüngliche Terminabstimmung schon schwer genug war und das nächste Zeitfenster nicht absehbar. So schlug ich dann befeuert von massiven Dosen Hühnersuppe, Kräutertee und Hustenbonbons und mit ein paar Extrakilometern auf der Uhr zur vereinbarten Zeit am vereinbarten Ort auf, um einige Wünsche zu erfüllen.

Auf dem Plan standen einschlägige und nicht einschlägige Bilder. In beiden Fällen haben wir an Ort und Stelle improvisiert und mit ein wenig Möbelrücken im Wohnzimmer die jeweils passende Bühne geschaffen, um etwa das neue Korsett der Dame mit und ohne farblich darauf abgestimmte Flügel, Schuhe und diverse fesselnde Zutaten von Ketten bis Hanfseil abzulichten. Es gibt ein paar „Making of“-Bilder, die zeigen, wie wir da getrickst haben und wie Perspektive und Bildausschnitt die Ergebnisse beeinflussen.

Hier gibt es nur ein paar datenschutzmäßig einwandfreie Kostproben zu sehen, aber es sind in dieser und den anderen Reihen einige spannende Fotos entstanden. Über die Wunschbilder hinaus haben wir bondage- und bildtechnisch noch andere Sachen ausprobiert, wobei auch für mich die eine oder andere Premiere dabei war. Jedenfalls ein gelungener Testlauf und Inspiration für neue Motive, Effekte und Verschnürungen; und die die Dame wagt sich gerne wieder vor meine Kamera.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Roping 101, mit Überraschungen

Damsel, frisch eingefangen

Gegenwehr zögert das Ergebnis allenfalls hinaus

Ein Messer befreit – wenn auch nicht von den Seilen

Schon etwas luftiger

Gut verpackt und maximal frei

Statt Kränze zu flechten, habe ich am ersten Adventswochenende lieber Knoten geknüpft – ich hatte mal wieder Besuch: Jene Bekannte, die von ihren ersten Bondage-Erfahrungen aufs Heftigste begeistert war, schaute zum weiteren Erkunden der Faszination von Seilen und anderen Mitteln zur Einschränkung ihrer Bewegungsmöglichkeiten bei mir vorbei, Beweisfotos inklusive. Wie sich schon bei den ersten tastenden Schritten abzeichnete, schwebte über einem Teil des Fotoshootings ein Hauch von Wildem Westen. Die Dame hatte neben Karl May auch andere Quellen im Kopf und war begierig, eine kleine Kopfkino-Anregung in Bilder umzusetzen.

Für den Auftritt der Western-Lady als Damsel in Distress hatte sie ein passendes Outfit zum Opfern mitgebracht: Hut, Chaps und Stiefel waren tabu, doch der Rest durfte in der Tonne enden. So habe ich denn die Begünstigte für eine längere Fotoserie erst fest verschnürt und dann Zug um Zug entkleidet, ohne die Seile zu lösen – praktisch, wenn man ein Messer zur Hand hat. Während sich Flanellhemd, Jeans und andere Kleidungsstücke nach und nach in Fetzen auflösten, gab die Trägerin für die Kamera das so hilflose wie wütende Opfer mit einem Enthusiasmus, von dem später einige blaue Flecken zeugten. Es blieb nicht bei diesen Bildern. Neben weiteren mehr oder weniger elaborierten Fotogelegenheiten nutzten wir die Zeit ebenso für das Antesten unterschiedlicher Fesselmaterialien und Positionen, um die Neugier der Dame zu befriedigen, wie für ausführliche Gespräche zu den Hintergründen unserer gemeinsamen Vorlieben.

Gerade bei den sportlicheren Teilen des Treffens zeigte sich, dass Enthusiasmus hier außer zu leichten körperlichen Spuren auch zu schmerzhafteren Verwerfungen führen kann – und das nicht nur, weil ich mit scharfer Klinge direkt am Körper meines „Opfers“ hantiert habe. Der Schritt vom Workshop und Shooting zur Session ist manchmal kürzer, als es auf den ersten Blick aussieht, und im Spiel mit der Gefahr lauern Gefühl und Nähe.

Was bleibt, außer vielen Fotos und einem Armvoll geschredderter Klamotten: Die Bremsen haben funktioniert, uns blieben beiden Abstürze und andere Bruchlandungen erspart. Wir haben bei dieser Gelegenheit an einigen Grenzen gekratzt, doch sorgfältig darauf geachtet, sie nicht zu überschreiten. Besser so. Aber ein neuer Aspekt, den ich im Blick behalten sollte.

Donnerstag, 29. November 2012

Ich liebe den Geruch von Hanf am Morgen

Und ich bin offenbar nicht der einzige, wie Shibari Blues Played for You … mit Rope: The Breakfast of Champions beweist. Dabei zeigt sich, dass Frühsport mit Seilen nicht nur hungrig macht, sondern auch, dass Begünstigte zum Frühstück gar nicht erst ausgewickelt müssen. Bonus: Suspension über dem Esstisch schafft Platz für eine größere Runde.